Wann ist Cannabis erntereif? Ein umfassender Leitfaden

Wann ist Cannabis erntereif? Ein umfassender Leitfaden

Die Erntezeit ist ein entscheidender Moment im Anbau von Cannabis. Sie beeinflusst nicht nur die Potenz und den Geschmack der Endprodukte, sondern auch deren medizinische Wirksamkeit. Hier erklären wir, wie man den perfekten Zeitpunkt zur Ernte bestimmt und was während der Trocknung und des Aushärtens zu beachten ist.

Reifezeichen bei Cannabis-Pflanzen

Was sind Trichome? Trichome sind kleine, harzige Drüsen auf den Blüten und Blättern nahe den Blüten von Cannabis. Sie sind mit bloßem Auge als kleiner, glitzernder Belag erkennbar, aber eine genauere Untersuchung mit einer Lupe oder einem Mikroskop offenbart ihre wahre Form. Trichome sind der Hauptproduzent von Cannabinoiden wie THC und CBD sowie von Terpenen, die für das Aroma der Pflanze verantwortlich sind.

Entwicklung der Trichome:

  • Klar: Die Trichome sind durchsichtig. In diesem Stadium ist die Potenz der Cannabinoide noch nicht optimal.
  • Milchig/Trüb: Dies ist der ideale Zeitpunkt für die Ernte, da die Trichome die höchste Konzentration an THC aufweisen.
  • Bernsteinfarben: Die Trichome färben sich bernsteinfarben, wenn das THC zu CBN zerfällt, was eine eher sedierende Wirkung hat.

Was sind Pistillen? Pistillen sind die kleinen, haarähnlichen Auswüchse auf den weiblichen Cannabisblüten, die ursprünglich weiß sind und sich im Laufe der Reifung orange, rot oder sogar lila färben können. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung der weiblichen Pflanze.

Entwicklung der Pistillen:

  • Weiß und aufrecht: Die Blüte ist noch nicht reif.
  • 70-90% verfärbt und eingekrümmt: Dies deutet auf den Höhepunkt der THC-Produktion hin und ist ein guter Zeitpunkt für die Ernte.
  • Über 90% verfärbt: Die Blüten sind überreif, was zu einem Verlust an Potenz und einem schwereren, schläfrigeren High führen kann.

Unterschiede beim Ernten nach Sorte und Anbaumethode

Indica-Sorten sind oft schneller reif als Sativas, was den Anbauzyklus beeinflusst. Hybride können Eigenschaften beider Arten aufweisen und erfordern eine aufmerksame Beobachtung.

Trocknen und Aushärten von Cannabis

Trocknung: Nach der Ernte müssen die Cannabisblüten getrocknet werden, was in einem kontrollierten Umfeld passieren sollte, um Schimmel und den Verlust von Terpenen zu vermeiden. Die ideale Temperatur liegt bei etwa 18-22°C mit einer relativen Luftfeuchtigkeit von 45-55%. Dieser Prozess dauert in der Regel 7-14 Tage.

Aushärten: Das Aushärten beginnt nach dem Trocknen und ist entscheidend für die Entwicklung des vollen Geschmacksprofils. Dabei werden die getrockneten Blüten in luftdichte Behälter gepackt, die regelmäßig geöffnet werden, um Feuchtigkeit freizusetzen und frische Luft zuzuführen. Dieser Prozess kann mehrere Wochen dauern und sollte unter ähnlichen Bedingungen wie das Trocknen stattfinden.

Häufige Fehler vermeiden

Zu früh geerntete Pflanzen haben oft ein weniger ausgeprägtes Aroma und eine geringere Potenz, während zu spät geerntete Pflanzen zu einem sedierenden Effekt neigen können. Während des Trocknens und Aushärtens ist es entscheidend, die Entwicklung von Schimmel durch eine kontrollierte Umgebung zu verhindern.

Fazit

Der richtige Zeitpunkt zur Ernte von Cannabis hängt von der Beobachtung der Trichome und Pistillen ab. Durch sorgfältige Pflege während des Trocknens und Aushärtens können Cannabiszüchter die Qualität und Potenz ihrer Ernte maximieren. Beachten Sie diese Richtlinien, um das Beste aus Ihrer Cannabiszucht herauszuholen.